Wie funktioniert eine
Hyposensibilisierung ?
Die Hyposensibilisierung kann als eine Allergieimpfung verstanden werden (3) und stellt die zur Zeit einzige ursächliche Behandlungsmöglichkeit einer Allergie gegenüber Pollen, Hausstaubmilben und Insektengiften (Biene, Wespe) dar (1,5,6,7,9,10,12). Gerade bei einer Insektengiftallergie (Biene, Wespe) kann die Einleitung einer Hyposensibilisierungsbehandlung für die betroffenen Patienten lebensrettend sein. Unbehandelt führen Insektengiftallergien in Deutschland zu 10 bis 20 Todesfällen pro Jahr (4). Eine Hyposensibilisierung ist bereits bei Kindern ab dem 6. Lebensjahr möglich (10), und scheint gerade im Kindesalter möglicherweise auch besonders erfolgversprechend zu sein (2). Gerade neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass durch eine Hyposensibilisierung des allergischen Heuschnupfens im Kindesalter sowohl die Ausweitung des Allergenspektrums wie das Auftreten eines Bronchialasthmas signifikant vermindert werden kann (11,14). Hyposensibilisierung bei Pollenallergie (Heuschnupfen) |
Eine Pollenallergie (Heuschnupfen) wird durch die Blütenstäube bestimmter Bäume und Sträucher ausgelöst. In Deutschland sind die Pollen von Birke, Erle, Hasel, Gräser und Roggen sowie Beifuß besonders häufig für Allergien verantwortlich. Die kleinen Pollenkörner werden durch den Wind mühelos bis zu 500 km weit getragen und sind somit während der Blütezeit fast überall anzutreffen. Ausführliche Informationen und Empfehlungen zur Pollenflugsaison habe ich für Sie in meiner Praxisinformation Thema 18: Heuschnupfen was rate ich meinen Patienten. zusammengestellt. |
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Konnte man früher Beschwerden mit Medikamenten nur hinterherlaufen, wurde in den letzten 20 Jahren zunehmend die Methode der Allergieimpfung (Hyposensibilisierung) weiterentwickelt, die als einzige Therapie die Ursache der Allergie bekämpft, vergleichbar einer Tetanusimpfung als vorbeugender Schutz vor einer Tetanusinfektion (Wundstarrkrampf). Diese Hyposensibilisierung bei einer allergischen Reaktion gegenüber Pollen sollte erfolgen, wenn:
Nur die rechtzeitige Einleitung einer Hyposensibilisierung kann den gefürchteten Etagenwechsel von einem Heuschnupfen (obere Atemwege) in den Übergang eines allergischen Asthmas (untere Atemwege) verhindern. Eine frühzeitige Hyposensibilisierung, insbesondere bei bereits beginnenden bronchialen Symptomen wird heute auch von der WHO als Therapie der ersten Wahl angesehen. Bezüglich
der Hyposensibilisierung auf Pollen sind zwei verschiedene Behandlungsformen
möglich. Zum einen die sogenannte praesaisonale Hyposensibilisierung,
das heißt eine Behandlung, die mit 8 Spritzen vor Beginn der Pollensaison
durchgeführt wird. Zum anderen die sogenannte kosaisonale Therapie,
hier wird die Hyposensibilisierungsbehandlung während des ganzen
Jahres durchgeführt. Welche der beiden Behandlungsmöglichkeiten
für Sie geeigneter ist, entscheidet Ihr Arzt für Ihren individuellen
Fall, nach Analyse der Symptome und der diagnostischen Ergebnisse. Hyposensibilisierungsbehandung bei Insektengiftallergie (Biene, Wespe)
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Noch immer
wird die Gefährlichkeit von Insektengiftallergien
stark unterschätzt. Kommt es
trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Stich, so ist dies für normal
empfindliche Menschen zwar schmerzhaft, für Insektengiftallergiker
dagegen lebensgefährlich. Bei einer Insektengiftallergie können
sowohl nur lokale Symptome auftreten (starke Schwellung, Juckreiz, Rötung),
als auch schwerste systemische Reaktionen
mit tödlichem Herz-Kreislauf-Versagen; so sterben in Deutschland
jährlich 10-20 Patienten an den Folgen einer Insektengiftallergie
(wahrscheinlich zusätzlich hohe Dunkelziffer!).
Die Hyposensibilisierung wird anfangs (außerhalb der Insektenflugzeit) im wöchentlichen Rythmus durchgeführt, später dann im 4-Wochen-Rythmus. Als Dauer der Hyposensibilisierungsbehandlung werden heute (3 bis) 5 Jahre empfohlen (4). |
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Auch während der laufenden Hyposensibilisierungstherapie sollten Sie das Ihnen verordnete Notfallset immer bei sich tragen, um im Falle beginnender allergischer Symptome nach einem Stich sofort reagieren zu können. Siehe hierzu auch die Praxisinformation Thema 5: Notfallverhalten bei Insektengiftallergie. Obwohl mehr als 90% der Insektengiftallergiker nach abgeschlossener Hyposensibilisierung vollständig geschützt sind(3), wird empfohlen, auch nach Abschluss der Therapie zur Sicherheit immer ein Notfallset mitzuführen. Hyposensibilisierung bei Hausstaubmilbenallergie |
Symptome einer Hausstaubmilbenallergie zeigen sich klinisch als Heuschnupfen mit Niesattacken, Nasenlaufen, behinderter Nasenatmung und evtl. bronchialen Reaktionen, wie Husten oder Atemnot. Milben leben im Hausstaub und ernähren sich hauptsächlich von menschlichen Hautschuppen, (aber auch von Schimmelpilzen und Nahrungsresten.) Die täglich anfallenden Hautschuppen eines einzigen Menschen dient dabei einer Million Milben als Tagesbedarf an Nahrung. Die Hausstaubmilben finden sich vorwiegend in Matratzen und Bettzeug (Kissen,Decken). Vom Bett aus dehnt sich die wachsende Milbenbesiedlung über das gesamte Schlafzimmer und den weiteren Wohnraum aus ( Polstermöbel und Teppiche). |
Hausstaubmilbe |
Die Behandlung wird anfangs wöchentlich durchgeführt, später alle 4 Wochen, wobei sich die Dauer der Behandlung insgesamt über 3 Jahre erstreckt. Für alle Hyposensibilisierungsbehandlungen sollten Sie folgende Punkte beachten (3):
©
03.2005
- Dr. med. Frank Latzke, Burgstr. 11, 63755 Alzenau Die Ziffern in Klammern beziehen sich auf die Literaturquellen. Bild
1,2,4 mit freundlicher Genehmigung der ALK-Scherax Arzneimittel GmbH |